Therapien

Physiotherapie

Zur Physiotherapie gehört sicher mehr als nur Massage und Bewegungsübungen, diese beiden machen jedoch einen sehr großen Anteil der Behandlung aus:


Massage

Die klassische Massage kann sowohl entspannend als auch anregend ausgeführt werden und wird von den meisten Tieren als sehr angenehm empfunden.

 Eine Massage hat viele Effekte auf den Körper.

  • Mechanischer Effekt: Lösen von Verklebungen, Steigerung der Durchblutung und des Lymphabflusses
  • Biomechanischer Effekt: durch minimale Verletzungen (durch einige Massagetechniken) werden Entzündungsmediatoren, Endorphine und Serotonin freigesetzt
  • Reflektorischer Effekt: Stimulierung von Rezeptoren in Haut und Muskulatur (Aβ-Fasern) wird die Schmerzweiterleitung gehemmt
  • Psychogener Effekt: Entspannung, Stabilisierung des Immunsystems, Verbesserung des Allgemeinzustands, verminderte Ausschüttung von Stresshormonen
  • Immunmodulierender Effekt: Steigerung der unspezifischen Abwehr, Verbesserung der Wundheilung

 

Bewegungstherapie

Aktive und/oder passive Bewegungstherapie hilft Ihrem Tier zum Wiedererlangen des physiologischen Bewegungsablaufs, beim Erhalt der Gelenkbeweglichkeit, Verbesserung von Koordination und Gleichgewicht, Schmerzlinderung, Muskelerhalt und -aufbau, Konditionsaufbau, Gewichtsabbau.

Passiv: Der Therapeut führt die Bewegungen beim Tier aus

Aktiv: Das Tier führt die Bewegungen kontrolliert selbst aus

Osteopathie

 

Osteopathie bezeichnet man auch als "Heilen mit den Händen". Das liegt daran, dass die Hände des Osteopathen eine entscheidende Rolle spielen. Durch Abtasten werden Probleme erkannt und anschließend beseitigt. Die Osteopathie behandelt keine Krankheiten im eigentlichen Sinne, sondern Bewegungsstörungen. Ein zentraler Punkt ist dabei die "Hilfe zur Selbsthilfe": Durch gezielte Analyse und Übungen soll der eigene Körper so stimuliert werden, dass er sich selbst um die Heilung kümmern kann.

Man unterscheidet zwischen:

  • parietaler Osteopathie
  • viszeraler Osteopathie
  • faszialer Osteopathie und
  • kraniosakraler Osteopathie


Chiropraktik


Die instrumentelle Tierchiropraktik ist eine in Deutschland noch sehr unbekannte chiropraktische Technik aus den USA. Bei dieser Technik arbeitet man mit einem kleinen Hilfsmittel: dem CAT (Chiropractic Adjusting Tool)®. Dieses kleine Gerät macht die Methode besonders sanft, sicher und zuverlässig. Der mechanische Impuls des CAT ist um ein Vielfaches schneller als die Hände eines Therapeuten. Dies verhindert, dass die Muskulatur Ihres Tieres verspannt und so ein „Einrenken“ verhindert.

 

Da hier nicht mit körperlicher Kraft gearbeitet werden muss, können sowohl die sehr kleinen als auch sehr große Patienten behandelt werden. Die klassischen, chiropraktischen Risiken und Kontraindikationen, wie z.B. Bandscheibenvorfälle, entfallen hier häufig vollständig und es besteht kein Verletzungsrisiko. Die Schnelligkeit und der geringe Druck mit dem gearbeitet wird, sorgen dabei für eine hohe Akzeptanz bei meinen vierbeinigen Patienten und aufgrund der kurzen Behandlungsdauer lassen sich auch unruhige Tiere gut behandeln.


(Quelle: www.tierphysio-oberhausen.de / Meine Ausbilderin)


Gerätegestützte Therapien

Schallwellentherapie

Die Schallwellentherapie (oder auch Lokale Vibrationstherapie) ist eine Vibrationstherapie bei dem Gewebe, Knochen oder Gelenke mit Hilfe von Vibrationen / Schallwellen mit Mischfrequenzen von 50 bis 100 Hertz behandelt werden. Sie hat bei Tieren eine nachgewiesene Wirkungstiefe von bis zu 6 cm im Gewebe.

Diese Therapieform wird meist eingesetzt zur Behandlung von Schmerzzuständen bei akuten und / oder chronischen Muskel-, Gelenk- oder Sehnenerkrankungen sowie im neurophysiologischen Bereich.

Mit verschiedenen Aufsätzen kann großflächig, aber auch punktiert, behandelt werden.

 

Magnetfeldtherapie

Das pulsierende Magnetfeld trägt zur Verbesserung der Sauerstoffversorgung in den Zellen bei, verbessert die Wundheilung, stärkt das Immunsystem und steigert die Vitalität. Es wird meist parallel zu anderen Therapiearten angewandt.

 

Lasertherapie

Die Low-Level-Laser-Therapie hat eine regulatorische Wirkung - der Zellstoffwechsel wird beeinflusst und unterstützt somit die Selbstheilung und die Geweberegeneration; biochemische Vorgänge stärken das Abwehrsystem und haben einen deutlichen entzündungshemmenden Effekt - die Heilung wird gefördert und beschleunigt.

 

Elektrotherapie

TENS = TRANSKUTANE, ELEKTRISCHE NERVENSTIMULATION.

Das hauptsächliche Ziel der TENS Therapie ist die Linderung von Schmerzen. Hierfür werden Elektroden auf die Haut Ihres Tieres aufgebracht, die elektrische Impulse über die Haut abgeben. Nervenbahnen werden stimuliert und die weitergeleiteten Impulse sorgen für die Ausschüttung von körpereigenen Schmerzblockern. Zusätzlich fördert der elektrische Strom die Durchblutung, der Muskeltonus sinkt ab und Verkrampfungen Ihres Tieres werden gelöst.

Durch die Aktivierung von Nervenbahnen kann die TENS Therapie auch unterstützend bei gelähmten Patienten eingesetzt werden. Die Reflexaktivität und Nervenleitfähigkeit werden wieder angebahnt.


EMS = ELEKTRISCHE MUSKEL STIMULATION

Ziel der EMS Therapie ist das Trainieren von Muskeln und Muskelgruppen Ihres Tieres. Die elektrischen Impulse führen hier zu einer Kontraktion der Muskulatur, ohne dass Ihr Vierbeiner selber aktiv werden muss. Eingesetzt wird die EMS Therapie hauptsächlich in der Rehabilitation, zum Erhalt von Muskeln bei Lähmungen oder Bewegungsunfähigkeit.

(c) Novafon.com

Sonstige Therapien

Akupunktur

Die Akupunktur (lat. acus Nadel; pungere stechen) ist eine Methode der Traditionell Chinesischen Medizin (TCM). Dabei werden Störungen der verschiedenen Organsysteme des Körpers (die in ihrer Form und Funktion von den Organsystemen der westlich-wissenschaftlichen Forschung abweichen) erkannt. Durch Anregung oder Dämpfung dieser verschiedenen Organsysteme sollen diese Störungen behoben werden. Dies geschieht durch Stimulation von Punkten auf der Körperoberfläche, von denen die meisten auf bestimmten Linien, den Meridianen, liegen. Über die Meridiane werden die mit ihnen verbundenen Organsysteme beeinflusst. In den Meridianen fließt das Qi, oft übersetzt mit „Lebensenergie“ das durch diese Behandlungsform beeinflusst werden kann.

Die Stimulation dieser Punkte erfolgt mittels verschiedener Methoden, entweder durch Einstechen von Nadeln, durch Massage, durch Erhitzen oder auch durch Einbringen von Flüssigkeiten (HILDEBRANDT et al., 1997 u. REICHE, 2003)

 

Cupping (Schröpfen)

Während der Therapeut durch eine Massage das Gewebe nur „nach innen“ lösen kann, erschließt sich mit dem Cupping die Möglichkeit, die Haut, Muskulatur und vor allem die Faszien durch Unterdruck von den darunter liegenden Schichten abzuheben.

Cupping steigert die Durchblutung, löst Verspannungen, fördert Flexibilität und stärkt das Bindegewebe.

 

Kinesiotaping

Kinesiologie bedeutet Lehre der Bewegung. Diese Bedeutung spiegelt sich in der Namensgebung dieser Therapiemethode wider, da die Tapes speziell durch Bewegung aktiviert werden und gesunde Bewegung wieder ermöglichen. Das Taping wird in der Regel mit anderen Therapieverfahren eingesetzt und stellt eine perfekte Ergänzung zur Manuellen Therapie (Physiotherapie, Osteopathie, Chiropraktik) dar.

Das Kinesiotaping kann keine Wunder vollbringen, aber es kann die Körperfunktionen in positiver Weise beeinflussen. Es kann die Wirkung manueller Therapien verlängern und in vielfacher Hinsicht auch intensivieren.

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